Cybermobbing unter Jugendlichen – mehr als nur ein „dummer Streich“!
Zwei aktuelle Fälle aus Vorarlberg und Wien sorgen derzeit österreichweit für Empörung und beschäftigen die Gerichte.
Das Internet ist Teil der jugendlichen Lebenswelt geworden. Neben der Fülle an Möglichkeiten, die das Internet für Freizeit, Schule oder Beruf bietet, geschehen im Netz leider auch verbale Gewalt und Gemeinheiten.
Mobbing ist zwar kein neues Phänomen, im „virtuellen Raum“ erreicht das Beleidigen, Bloßstellen, Beschimpfen, Fertigmachen oder absichtliches Ausgrenzen allerdings eine neue Dimension. Besonders unter Jugendlichen wird Cybermobbing ein immer größeres Problem. Nicht nur Gewalt-Videos, auch ungefragt gepostete „Blödelfotos“ können schwerwiegende Konsequenzen zur Folge haben. Auf Facebook oder WhatsApp geteilt, sind sie in kürzester Zeit tausendfach angeklickt und nur schwer bis kaum wieder zu löschen.
Cybermobbing ist seit 1.1.2016 als eigener Straftatbestand im Strafgesetzbuch verankert!
Die Täter/innen verstecken sich oft hinter einer erfunden Identität und glauben anonym zu sein. Das führt dazu, dass die Hemmschwelle für Untergriffe sinkt. Täter und Opfer sind in ihrer Rolle nicht immer eindeutig zu trennen. Beleidigungen führen zu Gegenbeleidigungen und machen Täter zum Opfer und umgekehrt.
Für Betroffene kann Cybermobbing zum Alptraum werden. Besonders dann wenn Gemobbte sich nicht trauen, mit anderen über die Kränkungen zu reden und stumm leiden. Die Folgen können schwere gesundheitliche und psychische Belastungen bis zu Depressionen und Suizidgedanken sein.
Cybermobbing ist inzwischen zum Glück aus der Scham-Ecke heraus. In Familien und Schulen und unter Jugendlichen selbst wird dieses brisante Thema beim Namen genannt.
Niemand möchte beleidigt und gedemütigt werden, weder im Netz noch im realen täglichen Leben! Jeder Internet-User ist aufgefordert, im Umgang mit sozialen Medien verantwortungsvoll und gesetzeskonform zu handeln!
P.S.: Die Website www.saferinternet.at erklärt ausführlich den neuen Straftatbestand und stellt Lehrern, Eltern und Jugendlichen eine Reihe an Materialien für Aufklärung und präventive Maßnahmen zur Verfügung. Alle Broschüren, Unterrichtsmaterialien, Infoblätter etc. stehen zum kostenlosen Download bereit.