Ab 15. Juni fallen die Roaming-Gebühren weg.
Trotz neuer EU-Verordnung wird keineswegs alles kostenlos!
Die Konsumentenschützer haben eine neue EU-Roaming-Verordnung hart erkämpft. Trotzdem sollten Sie aufpassen! Es ist nicht so, dass ab diesem Zeitpunkt innerhalb der EU grenzenlos telefoniert, gesurft und gesimst werden kann.
Für den Kunden ist alles nicht sehr transparent! Wir haben daher einige der Stolperfallen bzw. offenen Fragen für Sie zusammengestellt:
Urlaub im EU-Ausland. Als „durchschnittlicher“ Roaming-Konsument können Sie ab 15. Juni im EU-Ausland, in Island, Liechtenstein und Norwegen telefonieren, SMS versenden und surfen wie zu Hause. Anders ist es bei Viel-Nutzern wie Pendlern oder Geschäftsleuten, die viel unterwegs sind. Hier ist noch Vorsicht geboten, auch bei intensiver Nutzung von Streaming (Musik, Videos), denn Tarif ist nicht gleich Tarif.
Telefonate von Österreich ins EU-Ausland. Auslandsgespräche haben mit Roaming nichts zu tun und sind von der neuen Verordnung nicht betroffen. Von Österreich (mit einer österreichischen SIM-Karte) ins Ausland zu telefonieren bleibt teuer. Das gilt auch „übers Eck“: Wenn Sie in Deutschland sind und nach London telefonieren, ist das zwar Roaming, aber Sie zahlen dieselben Gebühren, wie wenn Sie in Österreich wären.
Werden Tarife mit inkludiertem Roaming ab 15. Juni billiger? Diese Tarife müssen umgestellt und der Netzbetreiber muss Sie darüber informieren. Wenn Sie in Ihrem alten Vertrag bleiben möchten, müssen Sie aufgeklärt werden, welche Vorteile Ihnen dadurch eventuell entgehen. Wenn eine Tarifänderung für Sie nicht begünstigend ist, steht Ihnen ein außerordentliches Kündigungsrecht zu.
Tarif ohne Roaming. Ihr Handy bleibt in diesem Fall im Ausland gesperrt, außer Sie kaufen ein (teures) Roaming-Paket dazu. Die „Warngrenze“ bleibt wie bisher, d.h. Sie werden rechtzeitig informiert und müssen aktiv bestätigen, wenn Sie mehr Volumen kostenpflichtig nutzen möchten.
Gibt es bereits Tarife, die ab dem 15. Juni „fit“ sind? Die meisten Netzbetreiber beteuern das. Eine Überprüfung bzw. Rückfrage empfiehlt sich jedenfalls. Ob Sie „in alle“ oder „in alle EU-Länder“ telefonieren können, ist finanziell ein gewaltiger Unterschied.
Das Schweizer Netz bleibt ein Problem. Auch nach dem 15. Juni kann es sehr teuer werden, wenn Sie in einem Schweizer Netz landen. Besonders beim Surfen. Eine Änderung ist momentan nicht absehbar. Gerade in grenznahen Gebieten kann es leicht passieren, dass Sie sich unfreiwillig in ein Schweizer Netz einloggen.