Achtung, toter Winkel

Besonders Fußgänger und Radfahrer sind gefährdet

Leider kommen jährlich mehrere Fußgänger und Radfahrer bei Unfällen mit Lastkraftwagen ums Leben. Extrem gefährlich ist der tote Winkel: Trotz der vorgeschriebenen sechs Spiegel, die ein Lkw hat, ist die Sicht für den Fahrer zur Seite und nach hinten stärker eingeschränkt als bei einem Pkw. Beim Rechtsabbiegen beschreibt das rechte Hinterrad des Anhängers eine viel engere Kurve als das vordere Rad des Lkw. Das Abbiegen an Kreuzungen erfordert deshalb höchste Aufmerksamkeit des Lenkers, damit er andere Verkehrsteilnehmer nicht übersieht.

Zur eigenen Sicherheit ist es wichtig,

  • sich im unmittelbaren Nahbereich eines Lkw nur dort aufzuhalten, von wo auch der Fahrer erkennbar ist, direkt oder über die Spiegel.
  • bei einem stehenden Lkw, zum Beispiel an der roten Ampel, besser HINTER als neben einem Lkw stehen zu bleiben und zu warten, bis dieser ganz abgebogen ist.
  • Immer zu versuchen, den Blickkontakt mit dem Lenker herzustellen.

Laut aktueller EU-Richtlinie müssen ab 2022 alle Lkw bei Erstzulassung mit einem elektronischen Abbiege-Assistenten ausgestattet werden. Solche Assistenzsysteme sind in der Lage, die Lenker von Lkw oder Bussen akustisch zu warnen, wenn sich Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer im toten Winkel des Fahrzeugs befinden. Die Assistenzsysteme dienen jedoch nur der Unterstützung und entbinden den Lenker nicht von seiner eigenen Verantwortung.

Derzeit wird das Thema im österreichischen Parlament diskutiert. Es ist zu hoffen, dass sich die Initiative

„verpflichtende Ausrüstung neuer und Nachrüstung bereits zugelassener Lkw“
bei allen Parteien durchsetzt und so rasch wie möglich Gesetz wird. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert das schon seit Jahren.